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1941 -
Auszug aus meinen Tagebüchern (ein unbekannter Soldat)*
5.6.41
Divisions -
6-
und heute regnet es, man weiß nicht wo die Brühe alle herkommt.
7-
heute erhielt ich von Irmgard ein Fresspaket, einen Brief und 4-
8.6.41
Freizeit -
10.6.41
Spaziergang nach "Richweiler zum Bier trinken in Nohen gibt es so etwas nicht.
11.6.41
Übung -
13.6.41
Mit Otto in Heimbach / Ort zum Gerste -
21.6.41
Sonntagsurlaub ins Blaue, von Irmgard einen Brief
22.6.41
Zum ersten mal in meinem Leben habe ich wirklich geweint, es waren stille und fast trockene Tranen -
28.6.41
Abmarsch von Nohen gegen 6.00 h und nach Ankunft!; in Baumholder wurden wir verladen.
Gegen 11.00 h Abfahrt in Richtung Bingerbrück, weiter nach Koblenz -
29.6.41
Bückeburg -
6.30 h Stedthagen -
Sondermeldung : Wilna -
30.6.41
Ankunft in Locho, nachts Übergang über den Bug -
1.7.41
Biwak und Löhnung = 18.00 RM
6.00 h Abmarsch in Richtung Osten, viel Schweiß und Pferde = Scheiße.
Wir marschieren auf der Straße Warschau -
Noch ca. 120 Km von der Alt-
Heute ca. 40 Km marschiert.
3.7.41
8.00 h Abmarsch, Marsch durch Schichanowitsch, total ausgebrannt, daß Nest liegt direkt am Bug es wurde von Schröder und Müller 7 fotografiert
4.7.41
Marsch durch Bielsk, wir sind noch ca. 30 Km von der Front entfernt
6.7.41
Marsch -
7.7.41
Abmarsch 8.00 h in Richtung Kyneza. Unsere Marschwege liegen immer abseits der Rollbahnen um den Mot.-
8.7.41
Gegen 11.45 h marschierten wir in Richtung Rozana
9.7.41
30 Km Marsch, wir machen Hast in Rozana, bezw. vor Rozana
11.7.41
Marsch durch lonim, wir machen Biwak in Alhertine am Narew.
Hier wohnen sehr viele Juden, heute nahm ich bei einer jüdischen Familie mein Mittagessen ein, Es war eine sehr kinderreiche Familie, die Gastfreundschaft war sehr,sehr herzlich.
13.7.41
3.00 h Abmarsch auf der Panzer -
14.7.41
3.00 h Abmarsch, ca. 35 Km meist Fußmarsch
15.7.41
Ankunft in Fadborocza, ca. 38 Km Marsch, überwiegend per pedes Apostulorum, die Pferde müssen geschont werden, aber wer schont uns ?
16.7.41
Abmarsch in Richtung Lodna
17.7.41
6.30 h wir machen nach einem qualvollen Nachtmarsch Biwak. Um vor Tieffliegern einigermaßen geschützt zu sein, lagern wir in einer ausgedehnten Obstplantage mit Imkerei.
Fast unter jedem Obstbaum stand ein Bienenkorb. Die Fahrer wurden gewarnt, alle schweren Fahrzeuge kamen heil an ihren Standplatz nur das letzte kollidierte mit einem Bienenkorb, den Rest brauche ich nicht mehr zu beschreiben.
Kurz gesagt, es war ein sehr rauhes Gefecht mit vielen Ausfällen an Mensch und Tier.
19-
18.7.41
Nach einem guten Nachtmarsch machen wir Biwak in Nabuszewo gegen 20.00 h.
19.7.41
Ende des Nachtmarsches gegen 5-
20.7.41
Gegen 9-
21.7.41
Abmarsch in Richtung Gluscha
22.7.41
Marsch durch Bobroisk und wir überqueren die Beresina
23.7.41
Wir nähern uns der Stalinlinie.
Die Front ist bedenklich nahe, daß Ari -
24.7.41
Wir haben wieder mal das große Los gezogenes regnet, wir sind nass bis auf die Knochen.
Die Straßen sind entsprechend -
25.7.41
Wir marschieren durch Star-
26.7.41
Einsatz als V.B. Nachrichtenmensch beim 3.Batl.I.R.110.
Abends haben wir den Anschluss verloren. Wir graben uns ein es geht ziemlich rauh zu .Wir sind patschnaß. Otto und ich, wir spielen Ehepaar und halten uns gegenseitig und warm.
27.7.41
Palanowitschi -
Ltn. Wirth und Eugen Dobler sind gefallen. Börder schwer verwundet.
Die Russen sind verdammt zähe Burschen. Rundherum brennende Dörfer.
wir haben noch keinen Anschluß, wir buddeln uns ein und zwar bei der Aufklärungs -
29.7.41
Wir sind wieder bei unserem Häufen, unsere B.-
Jede Bewegung wird vom Iwan wenig freundlich geahndet.
Päckchen von Irmgard.
Fleck aus Mainz gefallen, Dunkel verwundet.
In dieser Pension darf man nur auf dem Bauch kriechen.
30.7.41
Stellungswechsel nach rechts, wir bekommen reichlich Zunder. So allmählich wird reichlich ungemütlich.
31.7.41
Über £ag war es einigermaßen ruhig. Gegen Mitternacht starkes Feuer, vermutlich Feindpanzer. Wir liegen vor Starina und Borgi.
Starke Bereitstellungen des Russen erkannt.
1.8.41
Noch vor Starina-
Abends Stellungswechsel in unsere alte Feuerstellung, da der Russe unsere Stellung erkannt hat.
2.8.41
Wir liegen vor Nazyche und Borgis -
3.8.41
Wir liegen links von Borgis, immer Richtung Osten gesehen
v.B. bei I.R. 256.
Brief Nr. 13 von Irmgard erhalten.
i>as Störungsfeuer des Russen ist ziemlich massiv. Gestern Abend wurde der Fernsprechwagen der 12. Batterie unter Feuer genommen, viele Pferde und Fernsprecher fielen aus. Heute Morgen wurde die Stabs.-
4.8.41
Schanzarbeiten und was man alles darunter versteht
5.8.41
Es ist 4.00 h früh, der Russe greift an.
Sehr starkes Ari -
Die Strippen sind fast alle gerissen, wir haben fast keine telefonischen Verbindungen mehr.
Ltn. Kraff t verwundet, Wtm. Schon verwundet, Uff z .Hartmann leicht verwundet.
Der Russe griff zweimal intensiv an, anschließend wurden Rot -
6.8.41
Der Russe ist eingeschlossen und er versucht immer wieder den Durchbruch.
Der Kessel von Smolensk ist an Ausdehnung einer der größten er erstreckt sich von Smolensk bis zu den Prip.jet und Hokitno -
Der Russe verfügt über eine sehr, sehr gute Artillerie. Angeblich ist es eine Einheit der Leningrader Ari -
Heute griffen die Russen nach sehr starker Ari -
In unsrer Umgebung, steht. kein Dorf mehr.
Unsere-
7.8.41
Der schreckliche Morgen ist soweit vorbei, es war grauenhaft-
Wahrscheinlich werden wir morgens offensiv und greifen an.
9.30 h es geht wieder los -
Drut und Kicheloska wird uns noch lange in den Knochen stecken. Nun liegen wir schon 5 Tage in diesen Wasserlöchern.
8.8.41
Nun sind wir schon den 6.Tag in diesen halb abgesoffenen Erdlöchern und nun kommt auch noch intensiver Regen hinzu.
Wir sind, total verdreckt und sehen aus wie die Schweine. ich befürchte, wir halten die Stellung nicht mehr lange. Nach Aussagen von Spähtrupps liegen uns Gardeeinheiten gegenüber.
9.8.41
Dor 7-
Heute sollte ein Ari-
Ich hatte heute das unverschämte Glück und konnte mich waschen und rasieren -
10.8.41
Wir haben heute herrliches Wetter und der Iwan ist so ruhig, es ist direkt unheimlich.
11.8.41
Angriff des 3. Batl« 256 mit kräftiger Ari -
Ursprünglich sollte ich heute Abend zum verschnaufen in die Protzenstellung, aber es geht nicht denn gegen 3.40 h steigt unser Großangriff auf breiter Front.
Wir kämpfen in südlicher Richtung und haben starke Luftunterstützung-
12.8.41
Der Angriff rollt -
Der Angriff rollt wie in alten Zeiten. Alle Waffengattungen arbeiten nahtlos und fast ohne Pannen zusammen.
Die Jäger und Zerstörer greifen laufend in den Erdkampf ein. Der Russe wehrt sich verzweifelt, aber er wird laufend geworfen.
Es ist grauenhaft und die Verluste sind auf beiden Seiten sehr hoch.
Das Ganze erinnert sehr an die Durchbruchsschlacht an der Aisne 1940, aber das hier ist noch entsetzlicher,
ich glaube ich habe Angst.
13.8.41
Der Angriff wird weiter vorgetragen -
Herbert Werner schwer verwundet.
14.8.41
Heute morgen wurde unsere Feuerstellung von russischer Kavallerie überfallen -
Gefr. Oster 3 und 0.-
Die Rollbahn ist durch russ.-
15.8.41
Wir kämpfen, nach unserem Kommas? zu urteilen in westlicherRichtung und nähern uns dem Dnjepr. Wir stoßen ohne Rücksicht auf Verluste durch den Kessel und wir stoßen auf die entgegenkommende Division.
im Frühnebel treffe ich von der anderen Division einen Mudersbacher nämlich Feldwebel Unkel 8.00 h Stellungswechsel, wir nähern uns Rogatscbew. Mann oh Mann ist das ein Gemurkse.
16.8.41
Ein grauenhaftes Bild, leichte Ari = 10,5 und russische Ari liefern sich in direktem Beschuß ein Duell, es ist einfach grauenhaft.
Beidc Batterien stehen auf ebenem Feld und zerfleischen sich im direkten Beschuß und wir können mit unserem schweren Kaliber nicht helfen, die Panzer haben unsere Strippen zerrissen.
Bei uns liegt eine Radfahrer Kompanie, bei diesem Duell können wir nur noch stöhnen. Aber dann sind wir dran, ein Granatwerfer Überfall nach dem anderen
17.8.41
Sehr harte Kampfe um Sogatschew.
23.8.41
Wir marschieren wieder Richtung Osten.
24.8.41
Post von Irmgard, von Regina Bernshausen 2 Päckchen und von Mudersbach 2 Briefe und 1 Karte.
Unsere Pferde sind restlos erschöpft. Die Brücke über den Soz ist fast fertig.
26.8.41
Lager in Suwelje.
28.8.41
Oharkowa-
31.8.1941
Zwangsweise liegen wir in Ruhe, Geschütz-
Unsere schweren Fahrzeuge werden mit Traktoren und Zugmaschinen bewegt.
1.9.41
Ruhetag -
2.9.41
Die Batterie soll sich bis zur nächsten Eisenbahnstation durchschlagen, wahrscheinlich Beresna..Man munkelt wir würden verladen.
6.9.41
Wir liegen immer noch fest.
11.9.41
Es geht wieder langsam vorwärts, es wird immer lahmarschige Übergang über den Snows.
12.9.41
Marsch durch Beresna an der Desna.
14.9.41
Wir liegen fest, Wegeerkunder sind unterwegs
15.9.41
Biwak kurz hinter der Desna.
21.9.41
Marsch über die hölzerne Hochbrücke der Desna in Scherniko
23.9.41
ca. 35 Km Marsch,Gorodnija,Eisenbahnstrecke nach Gomel
24.9.41
ca. 28 Km Marsch, Rast in Schurowitsehy
27.9.41
Marsch durch Starodub
28.9.41
Karsch durch Unetscha
29.9.41
Rast ca. 10 Km nördl. von Unetscha, wir laufen nur noch uns« Pz.-
30.9.41
Marsch durch Mglin
3.10.41
Noch ca. 500 Km bis Moskau.
4.10.41
Der dritte Übergang über die Desna.
8.10.41
Rast in Ljudjnowa-
10.10.41
Nachtquartier in Chisdra -
11.10.41
Waldkämpfe südl. von Chisdra.
12.10.41
Wir übernachten an der Bahnlinie südl. von Chisdra. Es ist schon verdammt kalt.
In der vergangenen Rächt hat ein russ. Vcrpflcgungstroß ohne unser Wissen bei uns kampiert -
Unser Regimentsstab hatte die Brüder zuerst bemerkt und kassierte sie alle.
13.10.41
Wir marschieren durch ein großes Waldgebiet (Kessel von Brijansk) .Überall liegen LKW's und Waffen aller Art.
Sehr viele Gefallene von I.R. 163.
In diesem Wald stand eine einsame Blockhütte, scheinbar von einem Forstaufseher. Die Frau hatte man erschlagen und verzweifelt jammerten die Kinder, es waren schon etliche ca. 4 -
14.10.41
Einsatz im Kessel von Brijansk. Der Russe verteidigt sich sehr zäh -
15.10.41
Jede Menge von Gefangenen und ein sehr großer Teil besoffen, eigene Stukas bombardieren uns und den großen unübersehbaren Haufen von Gefangenen.
17.10.41
Wir erlebten das Ende einer Kesselschlacht, es war der Kessel von Brijansk, es war grauenhaft-
20.-
Rast in Chwosowitschy, total versumpfte Straßen, gesprengte Brücken. Die Marschgruppen sind auseinander gerissen. Der Nachschub kommt mit der Verpflegung nichtnach. Wir hoben Kohldampf .
24.10.41
Die Straßen sind unheimlich, abgrundtiefer Schlamm.
25.10.41
Marsch durch Schlamm und Morast. Wir haben schon den 7. Tag keine Verpflegung. Wir holen uns das Brot, teils mit Gewalt,bei Menschen die selbst nichts haben.
26.10.41
Tagesziel nicht erreicht und nichts zu fressen. Es gießt in Strömen. Wir marschieren Richtung Orel.
27.10.41
Wir liegen in Baschkino. Wir geben unsere Pferde und Geschütze an 10.Batterie ab. Heute Abend Wache !
Die Nacht ist eiskalt.
29.10.41
Post von Zuhause. Zigaretten empfangen. Verpflegung für 9 Tage ■ 1 Brot für 3 Mann.
30.10.41
Ein lausiges Wetter. Heute habe ich Karten gezeichnet und zwar von den letzten Kämpfen der 112.I.D.
Meine Pfoten sind noch mehr wie klamm und mein Magen hat Heimweh, dazu kommen noch starke Schmerzen in der rechten Schulter.
11.41
Wir liegen in Bolchow total erschöpft fest, Mensch und Tier sind fast am Ende.
1.12.41
Beförderung zum Uffz. in Bolchow,wir hatten Glück und hatten genügend Samachonka und wir haben uns reichlich besoffen.
17.12.41
Abmarsch von Bolchow in Richtung Karatschew.Am I.Tag brach die Deichsel vom B.-
19.12.41
Nachmittags Ankunft in Karatschew.
20.12.41
Wir empfangen Post und Marketenderware.
21.12.41
Es ist elend kalt, wir marschieren wieder nach Bolchow, wir sind alle steif gefroren.
22.12.41
Marsch -
23.12.41
Marsch immer Richtung Bolchow, daß Thermometer bewegt sich zwischen 30 und 40 Grad Celsius unter Null.
Alles was warm hält muß herhalten.
24.12.41
Marsch -
Das Heimweh ist groß! Aus unserem T.-
29.12.41
Wir sind zurück geschlagen, die Sibierer waren besser. Unsere Geschütze waren fest gefroren, nach jedem Schuß blieb das Rohr hinten und mußte aufgetaut werden. Unsre Mikrofone waren vereist und untauglich.
'Wir laufen, wir haben 2 Geschütze verloren und alle Strippen.
30.12.41
Wir liegen in Bolchow und sammeln uns. Hier ist ein großes Durcheinander
31.12.41
Wir ziehen Richtung Front und werden als Infanterie eingesetzt.
Der Russe wurde geworfen und nun suchen wir unsere Geschütze wieder.
Nachts gegen 24-
Wir warten auf Ablösung, es ist unheimlich kalt und es ist Neujahr, was wird uns 1942 bringen.
1.1.42
Die Russen laufen, wir sind wieder in Feuerstellung.
2.1.42
Wir haben ca. 35 Grad unter Null. Unsere Geschütze gehen zur Abteilung II/ Haug.
20.1.42
Ich bin gestürzt, Gehirnerschütterung, nun muß ich 3 Wochen liegen.
Bin im Krankenrevier in Reprina -
* aus Familienunterlagen von Erich Caspari